Entwicklung der Technik- und Berufsbildung gestern - heute und morgen

FACHBUCH - vertiefend - speziell

Karl Josef Westritschnig 2016

Technikbildung in Kärnten

Gestern - heute - morgen

Kurzinhalt

Die Höhere Technische Lehranstalt Klagenfurt entwickelt sich aus einer Mechanischen Lehrwerkstätte in der Habsburgermonarchie. Diese praktische Bildungsstätte wird durch einen ergänzenden fachtheoretischen Unterricht zu einer Maschinengewerblichen Fachschule. In der auslaufenden Doppelmonarchie wird die selbständige Fachschule zur Verwaltungseinheit Staats-Gewerbeschule weiterentwickelt. Es sind folgende Bildungsebenen gegeben: höhere Gewerbeschule mechanisch-technischer Richtung, maschinengewerbliche Fachschule, gewerbliche Fortbildungsschule und Spezialkurse. Es erfolgt eine elektrotechnische Erweiterung des Unterrichts, wobei nach dem Ersten Weltkrieg ein eigenständiger Fachbereich Elektrotechnik entsteht.

Die technische und wirtschaftliche Entwicklung macht es erforderlich, dass der Fachbereich Mechatronik an der technischen Bildungsstätte in Klagenfurt installiert wird. In Wolfsberg entsteht eine vielfältige Höhere Technische Lehranstalt mit den Schwerpunkten Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Mechatronik. Die zweite Höhere Technische Lehranstalt in Klagenfurt entwickelt sich zu einer Bildungsstätte für Elektronik, Elektrotechnik, Technische Informatik und Medizintechnik.

Ausgehend von der Fachschule für Gewehrindustrie in der Monarchie entwickelt sich eine komplexe Lehranstalt für Technik, Kunst und Design in Ferlach. Die Fachschule für Holzindustrie in Villach entsteht in der Habsburgermonarchie und wird zu einer umfangreichen Schule für Bautechnik, Innenraumgestaltung, Holztechnik, Informatik und Informationstechnologie.

Zur Vermeidung einer Bildungssackgasse werden zwei europataugliche Bildungsmodelle vorgeschlagen: 1. Die Standesbezeichnung Ingenieur wird zum akademischen Ingenieur als durchlässigen Bachelorgrad. 2. Die Hohe Technische Lehranstalt hat eine zweistufige Bologna Bachelor-Master Studienarchitektur, um sich gleichwertig, aber nicht gleichartig mit den Fachhochschulen tertiär zu positionieren